Rückblick: 2 Jahre „Angekommen. Engagiert. Integriert.“

Ziel des Projektes „Angekommen. Engagiert. Integriert.“ war es, die Teilhabe und Integration Geflüchteter durch  Engagement im Gemeinwesen anzuregen und das Engagement-Potenzial geflüchteter Menschen besser zu  erschließen. Dafür sollten die vorhandenen bürgerschaftlichen Initiativen und Vereine der Flüchtlingshilfe in Halle (Saale) stabilisiert und qualifiziert werden. Gelingende Integration braucht langfristig angelegtes, nachhaltig wirksames bürgerschaftliches Engagement von, für und mit Geflüchteten.
Zu diesem Zweck wurden die Akteure in den Initiativen, Vereinen und Verbänden bei Prozessen der Weiterentwicklung und Etablierung, der Kooperation und des Zusammenschlusses mit Anderen intensiv begleitet und beraten. Bedarfsgerechte Fortbildungen, Austausch- und Vernetzungstreffen sowie individuelle Beratungen zielten darauf ab, ein interkulturelles Freiwilligen-Management sowohl in Initiativen der Flüchtlingshilfe als auch in Patenschaftsprojekten, Vereinen und Einrichtungen der Mehrheitsgesellschaft nachhaltig zu etablieren.

Das Projekt „Angekommen. Engagiert. Integriert.“ hat eine vermittelnde, koordinierende und beratende Funktion in der Integrationsarbeit und Geflüchtetenhilfe in der Stadt Halle (Saale) eingenommen. Das noch recht neue Netzwerk aus Initiativen, Organisationen und Vereinen hat sich seit 2015 stark geändert. Viele neue Projekte und Initiativen wurden ins Leben gerufen und musste sich durch hohe Flexibilität den sich verändernden Bedarfen anpassen. Die begleitenden Angebote der Projektträgerin, wie Fortbildungen, Beratungen oder Vernetzung dienten dazu, dieses Netzwerk zu professionalisieren und zu stabilisieren. Zu Projektende lässt sich feststellen, dass dies zum großen Teil gelungen ist. Voraussetzung hierfür war die Begegnung auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten, das Zusammenführen von Akteuren sowie die starken Kooperationspartner vor Ort, die eine nachhaltige Wirkung auch über das Projektende hinaus sicherstellen.

Deutliche Fortschritte gab es im Bereich des Engagements von Zugewanderten und Geflüchteten, die als Freiwillige gewonnen wurden. Hier müssen vor allem die Bereitschaft der Einsatzstellen, ein inklusives Freiwilligenmanagement zu etablieren sowie die bedarfs- und zielgruppengerechte Beratung zu  Einsatzmöglichkeiten hervorgehoben werden. So konnten Einsatzstellen und Interessierte in verschiedener Weise zusammengebracht werden und sich so gemeinsam weiterentwickeln. Dies führte zu einer gestärkten Wahrnehmung von Geflüchteten und Zugewanderten als Freiwillige, die Gesellschaft als aktive Mitbürger*innen gestalten.
Dennoch bleiben sowohl in den Netzwerken als auch bei den Initiativen und Freiwilligen einige  Herausforderungen zurück. Insbesondere die coronabedingten Herausforderungen des Jahres 2020 haben Initiativen und Organisationen vor große Hürden gestellt und einige Entwicklungen ausgebremst. Doch auch hier zeigte sich wieder die Flexibilität, sich an geänderte Bedarfe und Rahmenbedingen anzupassen. Obgleich die meisten einen Rückgang von Freiwilligen beklagen (u.a. durch Zugehörigkeit zu den Risikogruppen oder durch fehlende Studierende), gibt es eine hohe Bereitschaft sich zu engagieren und hierfür Lösungen zu finden.

Während der zwei Jahre Projektlaufzeit wurden 34 Fortbildungen, Austausch- und Vernetzungstreffem für insgesamt 625 ehrenamtliche und hauptamtliche Teilnehmende umgesetzt. Der Großteil der Teilnehmenden wurde nicht in Deutschland geboren. 14 Initiativen, Vereine und Organisationen nahmen Beratungsangebote wahr.